Nach § 1 des Tierschutzgesetzes ist es die Verantwortung des Menschen für das Tier dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen.
Im zweiten Paragrafen wird vorgeschrieben, das Tier entsprechend seiner Bedürfnisse angemessen zu ernähren, zu pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen.
Aber was genau bedeutet das?
„Most people’s problem with their horses is that the horses are overfed and underworked.“ - Clinton Anderson
Das große Thema Futter - hier können sich die Meinungen ziemlich spalten und hitzige Debatten in der Stallgasse darüber sind keine Seltenheit. Letztendlich ist die Fütterung des eigenen Pferdes individuell zu entscheiden und keine Podiumsdiskussion. Unumstritten sind aber ein paar Grundsätze, die für die Gesundheit des Pferdes maßgeblich sind. An mindestens zwölf Stunden täglich sollte den Tieren Raufutter bereitgestellt werden. Um den Verdauungstrakt aktivzuhalten, sollten Fresspausen nicht länger als vier Stunden dauern. Problematisch können Hungerphasen ab acht Stunden werden. Wird der pH-Wert im Magen sauer, kann das das Risiko einer Magenschleimhautreizung erhöhen. Fresspausen länger als vier bis sechs Stunden sollten daher maximal Ausnahmefälle sein. Jedes Pferd, auch in der Herdenhaltung, braucht genug Platz zum Fressen. Die Weiden müssen frei sein von Giftpflanzen. Unabdingbar ist der ständige Zugang zu frischem Wasser. Leckerli wie Obst, Gemüse und Gebackenes enthalten Zucker und Kohlenhydrate, die nur in kleinen Mengen bis idealerweise gar nicht gegeben werden. Viele unserer Freizeitpferde sind leider zu dick und bewegen sich zu wenig. Ein Problem mit körperlichen Konsequenzen und potenziellen Auswirkungen auf das Verhalten der Tiere. Ständiges Betteln, unkontrollierter Energieüberschuss, Diabetes, Stoffwechselprobleme und vieles mehr können mit einer für das Pferd unpassenden Fütterung zusammenhängen. Bei Unsicherheiten helfen Tiermediziner:innen, oder Fütterungsexpert:innen fundiert weiter.